Disziplin, Motivation und Organisation: so verlief die ''Rentrée'' in sechs Gemeinden
Viel Aufregung und Kopfzerbrechen hatte es um die „Rentrée“ im Fondamental gegeben. Letztlich ging alles glatt über die Bühne. Wegen der minutiösen Vorbereitung und dem Zusammenspiel aller Beteiligten.
„Es lief wie am Schnürchen. Die Schüler waren sehr diszipliniert und alles war bestens organisiert“, so Romain Osweiler (1. Reihe, rechts), Bürgermeister in Rosport-Mompach. Im Vorfeld galt es eine neue Schulorganisation auf die Beine zu stellen. Das sei schon eine echte Herausforderung gewesen für die Gemeindedienste, die bestens mit dem Schulpersonal harmonierten. Anders organisiert werden musste auch der Transport der Schüler. „Ich hatte anfangs Bedenken, dass es zu einem Verkehrschaos kommt wegen der Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen“, so Osweiler weiter. Dies war aber im Nachhinein unbegründet, da die Schüler am Montag überwiegend bis auf einige wenige Ausnahmen mit dem Bus kamen. Unterstützung erhielt die Fusionsgemeinde im Osten des Landes auch noch von zwei Studenten, die der Staat mit einem zeitlich begrenzten Vertrag ausgestattet hat.
Ähnlich wie in Rosport-Mompach verlief die zweite „Rentrée“ in diesem Schuljahr auch in Mersch, wie Bürgermeister Michel Malherbe (1. Reihe, links) berichtet: „Ich war selbst in dem Schulgebäude Albert Elsen, um mir vor Ort ein Bild zu machen und konnte mich davon überzeugen, dass alles reibungslos über die Bühne ging.“ Sein Dank geht an das gesamte Schulpersonal sowie die Gemeindedienste, die in den letzten Wochen, laut Malherbe, alle einen prima Job gemacht haben. Und auch an das Busunternehmen aus Mersch. „Man kann alles im Vorfeld perfekt planen, dennoch zeigt sich erst am ersten Tag und damit in der Praxis, ob letztlich wirklich an alles gedacht wurde und ob die Ma?nahmen greifen“, so Malherbe weiter. Auch die Stimmung unter den Kindern sei hervorragend gewesen. „Die Kids freuten sich darauf, sich nach all den Wochen Zuhause wieder zu sehen und auch darauf, wieder normal unterrichtet zu werden.“ Das gute Wetter habe nicht nur zur „Rentrée“ gepasst, sondern auch zur guten Laune beigetragen, so Malherbe abschließend.
Positives wusste auch Christiane Thommes (2. Reihe, rechts), die Bürgermeisterin von Wahl zu berichten: „Natürlich war die Aufregung anfangs gro?. Man macht sich viele Gedanken und hofft, dass es alles glatt geht.“ Das war dann auch der Fall, so Christiane Thommes, die davon zu berichten wusste, dass die Kinder zum Schulauftakt allesamt sehr diszipliniert waren und sich an die Vorgaben hielten. „Wir haben die Chance, dass ein paar Klassen nicht aufgeteilt werden mussten. Trotz der Änderungen und Bestimmungen, die während der Organisation seitens des MENJE kamen, haben wir alles dank der guten Kollaboration zwischen Schule und Maison Relais hingekriegt.“ Da die Maison Relais auf drei Gebäude verteilt werden musste, sind die Gruppen ziemlich klein geworden. Es gibt deren zwei mit nur einem Kind. „Es ist frustrierend für die betroffenen Schüler den ganzen Tag allein mit einer Erzieherin zu sein. Zudem kam ich dies in finanzieller und logistischer Hinsicht fast nicht vertreten“, so Christiane Thommes.
Etwas kritischere Töne schlug auch Romain Wester (2. Reihe, links) Bürgermeister der Gemeinde Park Hosingen, an. Zunächst einmal war er aber voll des Lobes über die gute Zusammenarbeit zwischen seinen Gemeindediensten und dem ganzen Schulpersonal sowie der Regionaldirektion: „Die haben nicht nur eine gute Arbeit gemacht und gingen dieses ganze Unterfangen motiviert und kreativ an, sondern haben auch alle an einem Strang gezogen“, so Romain Wester. Das sei in seinen Augen die Grundvoraussetzung schlechthin gewesen, denn der zweite Schulanfang hatte es richtig in sich. „Am Anfang haben wir gedacht, dass wir das nicht hinkriegen. Hinzu kam der Faktor Zeit. Was aber wirklich schwierig war, waren die ständigen Änderungen, die uns das Unterrichtsministerium vorgab. Ich hätte mir da von Beginn an eine klare Linie gewünscht und vor allem eine bessere Kommunikation“, so Wester weiter, der hofft, dass nun ein Schulalltag unter anderen Voraussetzungen einkehrt und endlich auch geklärt wird, wie es um die Verantwortung der Gemeinden im Bereich Schule bestellt ist.
Auch in Beckerich verlief der Auftakt positiv, wie Bürgermeister Thierry Lagoda (2. Reihe, Mitte) erzählt. „Es war toll zu sehen wie viel Spa? es den Schülern bereitete, wieder zum Unterricht zu kommen. Das hat uns alle sehr gefreut. Es war auch irgendwie der verdiente Lohn für die ganze Arbeit, die alle Beteiligten in den letzten Wochen geleistet haben.“ Er sei überrascht gewesen, so Lagoda, wie flexibel man gewesen sei und wie kreativ man die neue Schulorganisation angegangen sei. Das alles sei nicht selbstverständlich gewesen, weshalb sein Dank auch an alle Beteiligten geht. Eine kleine Anekdote hatte er auch zu erzählen: Nur ein Kind habe sich ein bisschen schwer getan mit den neuen Ma?nahmen und habe den falschen Bus genommen. „Witzigerweise war es mein eigner Sohn, dabei hatte ich ihm alles genau erklärt“, so Lagoda schmunzelnd.
Positiv fällt auch das Fazit von Georges Engel (1. Reihe, Mitte), dem Bürgermeister von Sanem aus. „Es hat alles einwandfrei geklappt. Der ganze Arbeitsaufwand hat sich gelohnt. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten, sei es die Gemeindedienste, das Schulpersonal sowie das Personal aus den Maisons Relais, hervorragend war und auf jedes Problem rasch eine Lösung gefunden wurde“, so Engel weiter. Obwohl wenn man das Konzept an sich sowie die Idee, die Klassen in zwei Gruppe aufzuteilen bzw. den Wochenrhythmus einzuführen, kritisieren kann, so findet Engel, dass „dieses Model trotzdem Sinn macht, auch wenn es manch einem nicht gefiel.“ Georges Engel hofft aber, dass der ganze Spuk am 15. Juli zu Ende ist und im Herbst einen ganz normale „Rentrée“ stattfinden kann.
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